Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd
Die Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des pädagogisch- therapeutischen Behandlungsangebotes unserer Klinik. Für Kinder und Jugendliche ist der Umgang mit Tieren sehr hilfreich, die Arbeit mit den ausgebildeten Therapiepferden unterstützt den Behandlungsverlauf unserer Patient:innen.
Zu Beginn geht es um eine erste Kontaktaufnahme zu den Tieren, darum, die Sprache der Pferde verstehen zu lernen, erste Berührungen zu wagen und zuzulassen, das Pferd wahrzunehmen und schrittweise Zutrauen zu finden. Grundlegende Kenntnisse über die Tiere und Vertrauen sind das Fundament der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd. Nächste Schritte können das Reiten, Voltigieren oder andere gemeinsame Erlebnisse sein.
Das Team der Reittherapie ist fest in den jeweiligen Therapieplan eingebunden, ein regelmäßiger interdisziplinärer Austausch stellt sicher, dass die Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd integraler Bestandteil der gesamten Behandlung ist.
Um einige Wirkweisen und Ziele hervorzuheben:
Verantwortung übernehmen: Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen werden durch die selbstständige Versorgung der Tiere, zu denen Stallarbeiten, Fütterung, Pflege und Bewegung gehören, gefördert.
Den eigenen Körper kennenlernen, ihm vertrauen, ihn wertschätzen: Durch die Bewegung des Pferdes spüren die Kinder und Jugendlichen ihren eigenen Körper, erfahren Körperkontakt, lernen Nähe auszuhalten und zu geben. Das Getragenwerden ist eine wunderbare Erfahrung, die nebenbei Körperhaltung, Koordination, Gleichgewicht und die eigene Körperwahrnehmung stärken.
(Selbst-) vertrauen, Selbstbewusstsein, Selbstwirksamkeit aufbauen: Der Kontakt zu Tieren kann das Selbstvertrauen stärken. Tiere werten nicht, sie begegnen jedem Lebewesen (Menschen) unvoreingenommen, egal wie man aussieht oder welche Schwächen man mitbringt. Sitzen die Kinder und Jugendlichen oben auf dem Pferd, wächst, förmlich sichtbar, der Selbstwert. So erleben die jungen Menschen im Umgang mit dem Pferd eine positive Beziehungserfahrung. Beim Führen oder selbstständigen Lenken des Pferdes wird Führung übernommen, werden die Zügel (des eigenen Lebens) in die Hand genommen. Das fördert Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen und Selbstwirksamkeit. Der Umgang mit dem Pferd kann das Vertrauen in eigene Handlungen und Fähigkeiten stärken.
Zugang zu eigenen Gefühlen finden, das eigene Verhalten reflektieren: Pferde spiegeln die innere und äußere Haltung der Kinder und Jugendlichen, sie reagieren auf Emotionen, momentanes Verhalten, auf Gestik, Stimmlage, Atmung, Stimmungssignale, Körperspannung und die Echtheit der Beziehung. Das unverfälschte Biofeedback des Pferdes wird in der Heilpädagogischen Förderung genutzt, um die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und dem eigenen Verhalten zu fördern.
Konzentration stärken: Klare Abläufe, wiederkehrende Rituale und der ruhige Umgang mit dem Fluchttier Pferd können in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd die Verbesserung von Aufmerksamkeit und Konzentration unterstützen.
Verein Villa Kunterbunt e.V.
Die Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd wird durch den Verein Villa Kunterbunt e.V. unterstützt.